Prof. Dr. Norbert Ritter

(Universität Hamburg)

"Zielbezogene Selbstverwaltung in Datenbanksystemen"

Aktuelle, in relationalen Datenbanksystemen eingesetzte Selbstverwaltungstechniken weisen eine Reihe von Problemen auf. So sind diese häufig als Offline-Werkzeuge konzipiert oder erzeugen bei kontinuierlichem Einsatz einen beträchtlichen Aufwand. Weiter adressieren aktuelle Ansätze in der Regel nicht das Gesamtsystem, sondern nur einzelne Systemkomponenten, so dass Seiteneffekte auf andere Komponenten nicht berücksichtigt werden und somit das Gesamtsystemverhalten nicht angemessen gesteuert werden kann. Folglich können existierende Selbstverwaltungstechniken auch keine Ziele (z. B. bzgl. Antwortzeit und Durchsatz) berücksichtigen. Die Einhaltung von Zielvorgaben ist jedoch eine unabdingbare Voraussetzung für den Einsatz von Datenbanksystemen als Kernkomponenten von flexiblen, modernen Informationssystemen (z.B. Software-as-a-Service). Der Vortrag stellt einen zu diesem Zweck entwickelten, neuen Selbstverwaltungsansatz vor, der wiederum auf drei Kernelementen beruht. Erstens werden leichtgewichtige Techniken zur Erkennung von Änderungen der Lastcharakteristik des Datenbanksystems eingesetzt, um geeignete Zeitpunkte zur Durchführung von Rekonfigurationsanalysen zu ermitteln. Zweitens wird die Selbstverwaltungslogik mit einem Systemmodell ausgestattet, das das Systemverhalten konfigurationsabhängig mittels mathematischer Modelle quantitativ beschreibt. Drittens wird die Rekonfigurationsanalyse selbst mittels mehrkriterieller Optimierungstechniken durchgeführt. Die auf diesen drei Kernelementen beruhende Selbstverwaltungslogik für Datenbanksysteme trägt wesentlich zu einer kontinuierlichen Einhaltung von Zielvorgaben bei.



Zeit: Montag, 30.05.2011, 09.00 Uhr
Ort: Gebäude 48, Raum 680