Jun.-Prof. Dr. Daniela Nicklas
(Universität Oldenburg)"Konsistenz in hochdynamischen Miniwelten"
Die Aufgabe eines Informationssystems ist es, einen bestimmten, für Anwendungen relevanten Ausschnitt der
Realität - die sogenannte Miniwelt - möglichst korrekt abzubilden. Änderungen der Miniwelt müssen dazu
möglichst zeitnah durch Transaktionen im Modell der Miniwelt nachgezogen werden. Desweiteren wird gefordert,
dass das Modell konsistent ist: zum einen mit der Miniwelt (auch als Korrektheit bezeichnet), zum anderen in sich
selbst. Werden nun Miniwelten betrachtet, deren Zustand sich hochfrequent ändert, stoßen traditionelle
Verarbeitungskonzepte an ihre Grenzen. Beispiele für solche Miniwelten sind dynamische Umgebungsmodelle
(z.B. für mobile Systeme), die von Sensoren ermittelt werden, oder Überwachungssysteme für komplexe
Industrieanlagen oder logistische Prozesse. Transaktionen werden nun häufig nicht mehr von Menschen oder
Anwendungen ausgelöst, sondern durch Sensorsysteme. Die aktualisierten Werte sind nicht mehr exakt (wie eine
Banküberweisung), sondern angenähert. Zur Verarbeitung hochfrequenter Daten kommen zusätzliche semantische
Herausforderungen hinzu, wie der Umgang mit Existenzunsicherheit für beobachtete Objekte der Miniwelt, oder
die Notwendigkeit, durch Prädiktion und Interpolation fehlende Werte zu ergänzen.
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Dieser Vortrag geht auf einige Herausforderung der Bereitstellung von Modellen hochdynamischer Miniwelten ein
und zeigt Lösungsmöglichkeiten auf, die im Kontext von Logistik- und Verkehrsanwendungen entwickelt wurden.
Es wird hierzu ein datenstrombasiertes Verarbeitungskonzept vorgestellt. Im Ausblick wird auf die Rolle von
Historien und statischer Anteile solcher Miniwelten eingegangen und ein über Datenbank- und
Datenstrommanagementsysteme vereinheitlichtes Verarbeitungskonzept diskutiert.
Zeit: | Mittwoch, 25.05.2011, 09.00 Uhr |
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Ort: | Gebäude 48, Raum 680 |